Kollektion 2021 – Hypnotische Veganpropaganda, Verkehrswende am Nachthimmel, geometrische Tierliebe

Nach vielen Wochen des Grübelns, Skizzierens, Diskutierens, Verwerfens und Verbesserns sind wir nun überaus froh, euch unsere neue Frühlingskollektion präsentieren zu können. Folgende vegane Shirts gibt’s versandkostenfrei innerhalb Deutschlands:

Fistheart

“Das Herz ist ein Muskel in der Größe einer Faust.” Und wenn wir gemeinsam kämpfen, kann die Welt eine andere sein und Leben wird möglich.

Here with us

Andere Tiere sind mit uns hier, nicht für uns. Das verdeutlicht dieses schicke Design, das mit seinen angedeuteten geometrischen Figuren ein wenig hipster daherkommt, aber durch die wunderschönen Tierillustrationen nicht nur trendbewusste Vollbartträger*innen ansprechen dürfte.

Go Vegan Hypnose

Okay, manche Fleischfans lassen sich auch durch die besten Argumente nicht davon überzeugen, ihrer eigentlichen Empathie entsprechend aufzuhören, andere Tiere oder deren Produkte zu essen. Da hilft nur noch eins: “Schauen Sie mal auf mein Shirt. Schauen Sie genau hin. Ihr Atem wird ruhig, Sie fühlen sich schläfrig …”

Starbike

Und als wir so im Gras lagen und in den Nachthimmel schauten, wurde uns diese Wahrheit eindringlich bewusst: Wenn wir den Planeten retten wollen, sollten wir Autos durch Fahrräder ersetzen, wo immer wir können. Und mit einem Lächeln schliefen wir ein und träumten von sauberen Fahrtwind und Freiheit.

Die Shirts sind wie immer

♦ aus 100 % Bio-Baumwolle hergestellt und angenehm weich
♦ zertifiziert fairtrade
♦ mit Strom aus erneuerbaren Quellen produziert
♦ mit veganen, wasserbasierten Farben bei uns in der Nachbar*innenschaft bedruckt

 

Passt gut auf euch und andere auf, bleibt solidarisch ♥ eure rocis

Das Gedächtnis der Tierbewegungen [Interview mit dem Tierbefreiungsarchiv]

roc: Habt ihr Lust, euch kurz vorzustellen? Wer seid ihr, was macht ihr?

Hallo, wir sind Uli, Tom und Direct Action Bunny vom tierbefreiungsarchiv. Wir sind seit einigen Jahren in der Tierrechts- oder Tierbefreiungsbewegung aktiv und machen seit 2014 Archivarbeit, d. h. wir sammeln und archivieren Materialien der Bewegungen und machen sie für Forschende und Interessierte zugänglich. Nebenbei geben wir auch Vorträge und Workshops.

roc: Wie seid ihr organisiert und wie finanziert ihr euch?

Wir sind als Projekt beim Verein die tierbefreier e.V. angesiedelt, der uns finanziell unterstützt. Ein bisschen Geld bekommen wir aber auch über Spenden. Bei uns gibt es keine*n Chef*in, wir sind also wie ein Kollektiv organisiert und treffen wichtige Entscheidungen gemeinsam im Plenum. Dann gibt‘s da noch eine Art „Dunstkreis“ von Menschen, die wir bei grundlegenden Fragen immer wieder einbinden. Wir versuchen im Allgemeinen die Hierarchien flach zu halten oder aufzulösen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Person, die eine Aufwandsentschädigung bekommt, enthält sich bei Entscheidungen, die diese Gelder betreffen, grundsätzlich.

roc: Immer schön zu hören, dass es da draußen noch mehr Kollektive gibt, cool! Warum ist es eurer Meinung nach wichtig, die Geschichte der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung festzuhalten? Was ist euer Ziel?

Wir glauben, dass das ganze mehrere Ebenen hat. Zum einen leisten staatliche oder kommunale Archive nicht die Arbeit, Materialien verschiedenster sozialer Bewegungen zu sammeln, u. a., weil der Staat wenig Interesse daran hat, die eigene Opposition zu archivieren. Das könnte ja die eigene Erzählung brüchig machen. Daraus resultiert wohl auch eine gesunde Skepsis innerhalb der sozialen Bewegungen, ihre Materialien an staatliche Archive zu geben. Daher ist es die Aufgabe von Aktivist*innen der jeweiligen Bewegungen, die eigenen Materialien und damit die eigene Geschichte zu erhalten. Vor diesem Hintergrund haben wir uns vor einigen Jahren entschieden, diese Aufgabe für die Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung zu übernehmen.

„Nutzen wir Inhalte, die anderen sozialen Bewegungen zuwiderlaufen?“

Eine weitere, vielleicht sehr einfach klingende Ebene ist das Verstehen der heutigen Bewegung. Die Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegungen sind nicht vom Himmel gefallen, sie haben Vorläufer. Und um zu verstehen, wo wir heute stehen, ist es wichtig die eigenen Traditionen zu kennen. Weiterhin können wir lernen, welche Strategien oder Aktionsformen wirksam waren, jedoch heute weniger wirksam sind, da sich durch die Digitalisierung die Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft verändert haben. Daneben ist auch eine inhaltliche Reflexion des eigenen Standpunktes möglich – wie kommunizieren wir beispielsweise nach außen? Nutzen wir Inhalte oder Themenkomplexe, die anderen sozialen Bewegungen zuwiderlaufen? Nehmen wir zum Beispiel sexistische Kampagnen. Die Kritik an ihnen ist so alt wie die Kampagnen selbst; die Argumente dafür und dagegen scheinen sich jedoch über die Zeit wenig verändert zu haben. Eine historische Spurensuche, Einordnung und Analyse kann an dieser Stelle dazu dienen, Diskussionen innerhalb der Bewegung auf ein anderes Niveau zu heben und nicht ständig in Dauerschleifen zu geraten. Und gerade für junge Aktivistis bietet eine Auseinandersetzung mit der Bewegungsgeschichte die Möglichkeit, zu sehen, wie weit Diskussionen, Strategien, und Aktionsformen bereits in den 1990er Jahren waren und dann neue Wege zu beschreiten, aber auch an Prozesse anzuknüpfen, die kontinuierliche Kämpfe abbilden – siehe die Auseinandersetzung mit LPT in Hamburg. Hier wurden in den 1980er Jahren die ersten Tierbefreiungen in Deutschland durchgeführt und heute finden Großdemonstrationen am selben Ort statt.

„Aktivismus ist eben kein Sprint, sondern ein Marathon […] Und festzustellen, dass wir quasi den Staffelstab weitertragen, erscheint uns als ein Gegenmittel gegen das Gefühl allein zu kämpfen“

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte kann aber auch Teil einer Resilienz-Strategie sein. Festzustellen, dass es vor 200 Jahren Vorläufer*innen unserer Ideen gab, kann motivieren langfristig am Ball zu bleiben. Es zeigt sich, dass gesellschaftliche Veränderungen nicht immer schnell funktionieren. Aktivismus ist eben kein Sprint, sondern ein Marathon. Und festzustellen, dass wir quasi den Staffelstab weitertragen, erscheint uns als ein Gegenmittel gegen das Gefühl allein zu kämpfen, sowohl räumlich als auch, wie in unserem Fall, zeitlich.

Ein letzter Punkt, den wir ansprechen möchten, ist die Möglichkeit, durch die Auseinandersetzung mit der Tierrechts-/ Tierbefreiungsgeschichte den großen Erzählungen (Kapitalismus, Domestizierung, Nationen,…), die auf Konkurrenzsystemen, Ausbeutung und Unterdrückung aufbauen, etwas entgegenzusetzen – eine Geschichte bzw. Erzählung von Solidarität und Mitgefühl über Speziesgrenzen hinaus. Das ist wohl auch eines unserer Ziele: ein Teil derjenigen zu sein, die diese solidarische und empathische Geschichte erzählen möchten. Dies ist selbstverständlich eine riesige Aufgabe, aber die Geschichten der Solidarität werden von vielen Aktivist*innen geschrieben, gesungen, gemalt, performt usw. und unsere Aufgabe ist es, diesen verschiedensten Personen Material für ihre Erzählungen bereitzustellen.

roc: “Archiv” klingt ja so ein bisschen nach verstaubten Büchern und drögem Sortieren vergilbter Dokumente. Wie viel hat das Klischee mit eurem Alltag zu tun? Was macht die Arbeit für euch so spannend?

Ehrlich gesagt könnte unser Alltag, bis auf die verstaubten Bücher, so beschrieben werden, jedoch ist selbst das gar nicht so langweilig wie es vielleicht klingen mag. Ältere Dokumente – egal ob Flugblätter, Broschüren, Zeitschriften oder klassische Aktenordner – ermöglichen immer wieder einen Einblick in eine Zeit vor unserem eigenen Aktivismus. Wer hat wann welche Aktionen gemacht, wie hat sich die Gestaltung der Medien verändert, welche Themen waren relevant?

„Unsere Aufgabe könnte beschrieben werden als das Aufrechterhalten des Gedächtnisses der Bewegung.“

Ein weiterer Punkt – und wir glauben, dass dies häufig fehlinterpretiert wird – ist, dass wir mit den Sortier- und Archivierungsaufgaben die eigentliche Grundlage für Forschung schaffen. An und für sich ist es nicht die Aufgabe von Archiven und den Aktiven in diesen Projekten, die Geschichte einer Bewegung zu schreiben; dies ist eher die Aufgabe von Historiker*innen, Aktivist*innen oder Journalist*innen. Unsere Aufgabe könnte beschrieben werden als das Aufrechterhalten des Gedächtnisses der Bewegung. Wir bieten also mehr die Grundlage für andere Arbeiten, auch wenn wir gern selbst recherchieren und Vorträge oder Workshops aus unseren Recherchen entwickeln. Ein Punkt, der natürlich auch zu unserem Alltag gehört, ist Vernetzung. Mittlerweile sind wir bei einigen Veranstaltungen nahezu Inventar, so beispielsweise beim Veganen Wintermarkt in Dresden. Hier dürfen wir dieses Jahr zum fünften Mal in Folge einen inhaltlichen Beitrag beisteuern. Auf den Veranstaltungen sammeln wir beispielsweise Materialien ein – falls also mal wer bei einem Straßenfest alle Stände abgegangen ist und je ein Exemplar von euren Materialien erschnorrt hat, dann könnte das ein*e Aktivist*in von uns gewesen sein. Gern würden wir diesen Vernetzungspunkt auch intensivieren, da wir ja abhängig von der Bewegung sind und es wichtig ist, dass uns die Akteur*innen in der Bewegung kennen. Leider ist das aber auch immer eine finanzielle Frage; momentan können wir es nicht leisten, alle Veranstaltungen zu besuchen oder zu unterstützen, bei denen wir gern wären.

roc: Was ist das älteste Stück in eurem Archiv?

Ein vegetarisches Kochbuch von 1916. Das haben wir mal zufällig auf einem Flohmarkt gefunden.

roc: Und wie seht ihr die aktuelle Entwicklung der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung? Gibt es Dinge, die ihr aufgrund eurer Perspektive kritisieren würdet? Fehler, die wir schon einmal gemacht haben und gerade wiederholen?

Ganz sicher sind wir nicht, ob es uns zusteht, die Entwicklung der Bewegung zu kritisieren; zumindest aus Projektperspektive erscheint dies schwierig. Aber selbstverständlich haben wir persönliche Ansichten, die auch in unsere Arbeit einfließen. Interessant erscheint uns beispielsweise die Entwicklung des Diskurses rund um Veganismus: Unsere Materialien zeigen vor allem für die 1990er Jahre klar, dass Veganismus zu dieser Zeit stark mit emanzipatorischen Ideen verbunden war. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Anfang der 1990er Jahre entstand die „Vegane Offensive Ruhrgebiet“, die sowohl in die linke Szene als auch in die Tierrechtsbewegung wirken wollte. Veganismus war hier Teil eines Kampfes für die Befreiung von Mensch und Tier. In eine ähnliche Richtung ging auch das Magazin „vegan-info“ – hier wurde Veganismus ebenfalls in einen größeren Kontext gestellt.

„Lasst uns aufhören dauernd über Essen zu reden, lasst uns vielmehr über gesellschaftliche, soziale, kulturelle und ökonomische Verhältnisse reden“

Heute hingegen können wir heute in vielen Teilen der Tier- und Vegan-Bewegungen feststellen, dass dieser Anspruch wohl etwas auf der Strecke geblieben ist. Veganismus kann gerade vielmehr als neoliberaler Lifestyle verstanden werden, da steht oft Körperoptimierung und Gesundheitsdiskurs im Vordergrund. Wie schon die Antispeziesistische Aktion Tübingen feststellt, scheint es so, dass die Tierrechtsbewegung in den letzten Jahren ihren Fokus auf die Veganisierung von Individuen gelegt hat und dadurch die gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen außer Acht gelassen wurden. Dies führt unserer Meinung dazu, dass der Veganismus-Begriff aufgeweicht und zu einer Ernährungsform reduziert wird. Daher könnte unsere Kritik lauten: Die Menschen wissen mittlerweile, was Veganismus bedeutet. Lasst uns aufhören dauernd über Essen zu reden, lasst uns vielmehr über gesellschaftliche, soziale, kulturelle und ökonomische Verhältnisse reden, um eine Befreiung von Mensch und Tier zu erreichen. Oder, wie es Menschen von tierbefreiung dresden gut auf den Punkt gebracht haben: Während wir als Bewegung in den 1990er und 2000er Jahren gefordert haben „Werde vegan!“, sollten wir heute fordern „Werde aktiv gegen Ausbeutung und Unterdrückung!“.

roc: Vielleicht gibt es da draußen ja Menschen, die jetzt gerade einen Artikel, ein Buch oder eine wissenschaftliche Arbeit über die Tierrechtsbewegung schreiben. Wie können Interessierte Zugang zu eurem Archiv erhalten?

Das ist recht simpel. Ihr könnt uns per Email an tierbefreiungsarchiv[ätt]riseup.net eine Anfrage schicken. Einen ersten Einblick bietet auch schon unsere Website. Die Einsicht in die Materialien erfolgt dann in der Regel vor Ort im Archiv selbst. Das findet sich wiederum in der sächsischen Kleinstadt Döbeln (das tierbefreiungsarchiv, Bahnhofstraße 56, 04720 Döbeln). Das mag vielleicht einige von einem Besuch abschrecken, jedoch können wir auch einige Vorteile unserer Lage nennen: Zum einen bietet die Lage im ländlichen Raum gute Voraussetzungen für eine ruhige Recherche. Zum anderen haben wir die Möglichkeit Schlafplätze direkt im selben Haus zu vermitteln. Ganz nebenbei ist auch das vegane Essensangebot, trotz Kleinstadtverhältnissen, recht gut. Auch für ein kulturelles Rahmenprogramm ist meist gesorgt, da sich im selben Haus wie das Archiv auch ein soziokultureller Treffpunkt, das Café Courage, befindet. Kommt also gerne vorbei!

roc: Wenn nun Menschen Aktionen oder Demos machen, die aber gar nicht in der Presse vorkommen, ist es mit dem Archivieren ja gar nicht so leicht. Können Menschen euch kontaktieren und von Aktionen berichten?

Gern können Menschen uns ihre Aktionsberichte zukommen lassen. Am besten für uns in geschriebener Form oder als digitales Audiodokument. Zudem kommen die meisten Aktionen oder Demonstrationen nicht ohne Informationsmaterial aus – ein Flugblatt ist nahezu immer am Start. An diesen Materialien sind wir natürlich auch interessiert und es würde unsere Arbeit ungemein erleichtern, wenn sich Gruppen und Vereine dazu entschließen würden, uns regelmäßig (z.B. einmal pro Jahr) je ein Exemplar ihrer Flugblätter, Broschüren oder anderer Materialien zuzusenden.

roc: Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass ihr gerade eine Crowdfunding-Kampagne gestartet habt. Wofür braucht ihr das Geld und warum sollte mensch euch unterstützen?

Weil das Archiv in den letzten Jahren so stark gewachsen ist, können wir das mittlerweile leider nicht mehr ehrenamtlich betreuen. Bisher hat uns der Verein die tierbefreier e.V eine monatliche Aufwandsentschädigung gezahlt. Aber das Projekt ist ja nicht nur für den Verein, sondern für die gesamte Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung da. Daher war unsere Idee, die finanzielle Last auf viele Schultern zu verteilen. Für die Aufwandsentschädigung fallen insgesamt 9.600 € und für die Raummieten 2.400 € an, um die Archivgutbetreuung für die nächsten zwei Jahre abzusichern. Das Gesamtziel beläuft sich auf 20.000 €. Mit den 8.000 € Differenz möchten wir unter anderem „professionelles“ – sprich säurefreies – Verpackungsmaterial (Mappen und Boxen) für die Materialien erwerben. Auch verschiedenste Arbeitsmaterialien würden dem Archiv gut tun, beispielsweise ein besseres Schneidegerät. [Eine genaue Auflistung der Kostenpunkte ist hier zu finden]. Um die oben beschriebenen Reflexions- und Recherchemöglichkeiten zu gewährleisten, braucht es eben auch Menschen, die sich darum kümmern sowie Räume, in denen die Materialien lagern können und Aufbewahrungsmaterial, das langfristig hält.

„Die einzigen, von denen wir abhängig sein möchten, sind die Bewegungen für Tierrechte und Tierbefreiung.“

Für uns ist es schwer vorstellbar, wie es wäre, wenn wir unsere eigenen Zeitzeugnisse nicht mehr einsehen könnten. Wie viele Geschichten würden vergessen bleiben oder könnten nie erzählt werden? Wie sollte eine über Speziesgrenzen hinweg reichende Solidaritätsgeschichte geschrieben werden, wenn niemand in ein Archiv gehen könnte, das Dokumente zu dieser Geschichte bereithält? Und wer, wenn nicht die Aktivist*innen und Organisationen der eigenen Bewegung, würde momentan Projekte wie Lebenshöfe, Verlage oder unser Archiv unterstützen? Wir wollen nicht auf Fördermittel oder Sponsoring angewiesen sein. Die einzigen, von denen wir abhängig sein möchten, sind die Bewegungen für Tierrechte und Tierbefreiung.

roc: Unsere Solidarität habt ihr. Viel Glück!

Danke, und vielen Dank für die Möglichkeit des Interviews!

Fotos: Tierbefreiungsarchiv, die tierbefreier
Bild unten: Hartmut Kiewert
Interview: Tuki

Dieses Soli-Poster des Tierrechtskünstlers Hartmut Kiewert ist hier erhältlich. Sämtlicher Gewinn geht an das Tierbefreiungsarchiv.

Versandfristen bis Weihnachten

roots of compassion Versandfristen bis Weihnachten 2018

Wir geben uns alle Mühe, dass euch auch noch kurzfristige Bestellungen bis Weihnachten erreichen. Doch beachtet bitte die folgenden Fristen. Wenn eure Zahlung bis zu den angegeben Tagen und der angegebenen Uhrzeit bei uns eingetroffen ist, könnt ihr laut DHL noch mit einer Lieferung bis Montag (24.12.) rechnen.

  • Versand innerhalb Deutschlands: Freitag (21.12.), 10.00 Uhr
  • Versand in Nachbarländer (inkl. Schweiz): Montag (17.12.), 10.00 Uhr
  • Versand in die weiteren europäischen Länder: Donnerstag (13.12.), 10.00 Uhr
  • 15 Jahre roots of compassion – feiert mit uns

    Markiert euch den 21.7. schon jetzt im Kalender und feiert mit uns unseren Geburtstag

    Unsere Geburtstagssause ist in Planung und ihr seid herzlichst eingeladen

    Mittlerweile ist es 15 Jahre her, dass der roots of compassion Shop an den Start ging und das roots of compassion Kollektiv gegründet wurde. Wie die Zeit vergeht! Das Kollektiv ist derweil munter durch Höhen und Tiefen gegangen und gewachsen – nicht nur quantitativ, sondern auch als Projekt. Und nun wird gefeiert! Ihr seid herzlich eingeladen zu unserem Jubiläumsfest in Münster. Am 21. Juli 2018 ist es soweit. Dabei haben wir direkt ein wenig größer gedacht, denn trotz unserer (für Münsteraner Verhältnisse) abgelegenen Lage, haben wir ein paar grandiose Nachbar*innen, die mit von der Partie sind und zusammen mit uns den Tag gestalten werden:

    Wir sind gerade alle mitten in der Planung. Ihr könnt euch schon einmal auf Musik, Vorträge/Lesungen, leckeres Essen und Getränke freuen. Zudem werdet ihr ausreichend Gelegenheit haben, nicht nur uns, sondern auch ein paar andere Kollektive näher kennenzulernen. Wir würden uns sehr, sehr freuen, wenn ihr Lust habt, mit uns zusammen zu feiern! Also streicht euch den Tag rot im Kalender an und kommt zu uns in den Münsteraner Norden! Mehr Infos folgen demnächst.

    Vorträge von der International Animal Rights Conference Luxemburg

    Anfang September war ein Teil des ROC-Teams auf der International Animal Rights Conference in Luxemburg. Es war superschön, einige von euch dort zu treffen, euch kennenzulernen, ein wenig mit euch zu diskutieren, und auch neue Leute kennenzulernen und sich auszutauschen. Und natürlich haben wir uns auch ein paar Vorträge angeschaut! Von den fast 50 Vorträgen, Workshops und Filmen findet ihr fast 30 Mitschnitte auf dem YouTube-Kanal VeganKanal. Es entspricht natürlich dem Charakter einer Konferenz, dass wir sicherlich nicht alle Vorträge gut fanden und nicht mit allen geäußerten Meinungen übereinstimmen. Diese werdet ihr sicher mühelos dort finden, wenn ihr eure eigene Haltung an euch widerstrebenden Meinungen schärfen wollt. An dieser Stelle wollen wir euch lieber drei Vorträge präsentieren, die wir gesehen haben, gut fanden und die es auch noch online gibt:

    Facts for Fish-Eaters: What You Didn’t Know About Fish*es And Sealife – Lisa Kemmerer

    Vegan Organic Food Production: How to Go Beyond Animal Agriculture – Daniel Mettke

    Overlapping Oppressions: Sexism, Classism, Racism And More – Lisa Kemmerer

    Wenn ihr auch Lust habt, kommt doch einfach im nächsten Jahr auch hin! Und wenn euer Thema fehlt – Bietet doch einfach selbst einen Vortrag oder einen Workshop an!

    Rückblick: Tour für Tiere

    Was für eine Tour! 1.200 km in 6 Tagen, vom Chiemsee bis zum Land der Tiere in Vellahn – das war die Tour für Tiere! 30 Menschen auf Rädern, einige nur eine Etappe, die meisten mehrere und manche sogar die ganze Tour. Und es ging dabei nicht nur um die Strecke und darum zu zeigen, dass auch vegan lebende Menschen zu verdammt sportlichen Leistungen fähig sind, sondern ein wesentlicher Aspekt dieser Tour war die Unterstützung von Lebenshöfen, insbesondere der sechs, bei denen Halt gemacht wurde. Heißt: Nach ca. 200 km musste auch noch Zeit sein, Tiere und Menschen (also die menschlichen Tiere) zu begrüßen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Wobei „musste“ so negativ klingt – viele hätten wahrscheinlich gerne noch viel mehr Zeit auf den Höfen verbracht, aber es muss ja auch geschlafen, gegessen und gekocht werden, und am nächsten Tag geht es weiter …
    Wir finden: Ein großartiges Projekt, das das Vegan Cycling Team da diesen Sommer auf die Beine gestellt hat! Und dank vieler Spenden und Essensstände auf verschiedenen Veranstaltungen sind am Ende über 12.000 € gesammelt worden, sodass jeder Hof 2.000 € bekommen hat. Liebes Team, vielen Dank für euer Engagement sowohl im Vorfeld als auch während der Tour!

    Besucht wurden folgende Höfe:

    Burgerstand auf dem Land der Tiere - 100 % gingen an die Lebenshöfe
    Vor der Tour gab es viele, viele Stände mit leckerem Essen

    Foto des 'Tour für Tiere'-Teams mit Banner zur Aktion
    Zwar änderte sich das Team immer ein wenig, aber: das Team!

    Radteam in hügeligem Gelände bei blauem Himmel auf der Abfahrt

    Drei Radfahrer fahren bei tief stehender Sonne durch eine Allee

    Radteam in der Totalen: Sprint durch eine Kurve
    Impressionen von der Tour I

    Marco Mehring mit einem Huhn auf dem Arm

    Luthando streichelt ein Schwein auf dem Erdlingshof

    Ein Esel erfährt gleich durch mehrere Streicheleinheiten
    Fran hat auch ein Huhn auf dem Arm
    Natürlich ging es nicht nur ums Radfahren, sondern auch darum, die Bewohner*innen der Höfe kennenzulernen

    Radteam der Sonne entgegen durch die Stadt

    Radfahrer fährt bergauf der Sonne entgegen

    Radteam in langgezogener Kette auf dem Weg vom Chiemsee zum Land der Tiere
    Impressionen von der Tour II

    Geschafft! Die Team-Mitglieder erreichen das Land der Tiere und fahren gemeinsam ein
    Zieleinfahrt im Land der Tiere

    Eine Torte in Nahaufnahme mit einer Radfahrer-Figur in den Farben des roc cycling teams.
    Nach der Zieleinfahrt gab’s am Abend noch diese großartige Torte

    6 Bilder von den Lebenshöfen, auf denen die Verantwortlichen je einen Scheck mit über 2.000 € in die Höhe halten.
    Über 12.000 € sind für die Lebenshöfe zusammengekommen!

    Am 3. Oktober war ein kleiner Teil des roots of compassion vegan cycling teams übrigens auch in Münster zu Gast und ist beim Münsterland Giro mitgefahren. Bei der Strecke über 95 km gab es am Ende Platz 30 in der Teamwertung, und Eva hat es in der Frauenwertung auf den 17. Platz geschafft. Tolle Leistung, und es ist großartig, einmal im Jahr zumindest einen Teil des Teams zu Besuch zu haben …
    Wenn ihr auch Lust habt, künftig mitzuradeln, meldet euch doch einfach hier oder auf der facebook-Seite!

    Alle Fotos von Tour für Tiere (1, 2, 6, 7, 8, 9, 15), Land der Tiere (13, 14) und Fabian Rook (der Rest)

    Neujahr im „Jungle“ von Calais

    Ich hoffe, ihr seid alle gut ins Neue Jahr gekommen. Ich habe Silvester in einem Refugee-Camp im Norden von Calais (Frankreich) verbracht und mag meine Eindrücke mit euch teilen. Zusammen mit zwei Freund*innen habe ich mich am 28.12. auf den Weg gemacht. Da wir nur eine Woche zur Verfügung hatten, haben wir uns, statt in den Balkan oder nach Griechenland zu reisen, entschieden dorthin zu fahren, uns einen Eindruck von der momentanen Situation zu verschaffen und die Menschen vor Ort zu unterstützen, wo es uns möglich war.

    Der „Jungle“ ist eine bedrückende aber auch beeindruckende kleine „Stadt“ aus Zelten und Hütten, mit kleinen Restaurants, einer Kirche, einer Moschee, einem Theater, einer Schule – alles aus Zelten, Paletten, Planen und Decken gebaut – und Matsch und Müllbergen, stinkenden Dixi-Toiletten und Kälte (besonders in der Nacht). In ihr (über-)leben zur Zeit ca. 6.000 – 7.000 Menschen mit der Hoffnung und Hoffnungslosigkeit irgendwie nach England zu kommen. Dies auf legalem Weg zu tun, wird ihnen untersagt, weshalb sie oft lebensgefährliche Risiken auf sich nehmen müssen (24 Todesfälle wurden allein in 2015 dokumentiert).

    Jeden Tag kommen neue Menschen an, werden von ehrenamtlichen Helfer*innen fürs Erste mit Zelten und Decken versorgt, damit sie nicht unter freiem Himmel schlafen müssen – eine sehr prekäre Situation. Wer würde freiwillig im Winter ausgestattet mit einer Decke zelten gehen – und das auf unbestimmte Zeit?

    Als wir aus dem Auto steigen, fragt mich ein Mann in Flip-Flops, ob ich mit ihm die Schuhe tauschen würde. Nein, ich habe keine anderen dabei, aber an Schuhen mangelt es, wie an so vielem anderen.

    Einige Kilometer vom Camp entfernt steht ein „Warehouse“, in dem ankommende Sachspenden sortiert und deren Verteilung organisiert werden. Hier arbeiten sehr viele Freiwillige. Lieferwagen fahren von dort aus täglich in den „Jungle“. Falls ihr auch nach Calais fahren wollt, könnte u. a. das Warehouse eine Anlaufstelle für euch sein. Es liegt in der Rue Clement 56 in Calais.

    Wir haben in einem Projekt direkt im Camp mitgeholfen. Nahe am Eingang entsteht basierend auf der Idee Zimako Jones‘, der konstant vor Ort ist und versucht alle Freiwilligen zu delegieren und Material anzuschaffen, eine Schule (die „Ecole Laïque du Chemin de Dunes“), eine Art Krankenhaus, Schlafräume für Lehrer*innen und Krankenpfleger*innen und ein Gemeinschaftsraum. Als wir ankamen, standen die „Häuser“ schon. Wir haben Böden mit Paletten ausgelegt, Wände im Innenbereich mit Decken isoliert, Müll eingesammelt, aber auch einige Migranten (tatsächlich nur Männer) kennen gelernt. Wir wurden zum Essen eingeladen, haben in provisorischen Hütten mit ihnen Tee getrunken, gelacht und fast vergessen wie beklemmend ihre Situation ist. Bis einer meinte, er wolle zu einem Schiff schwimmen. Er sei ein guter Schwimmer und könne es schaffen. Bei der Vorstellung wurde mir schlecht. Das „Camp“ ist kein Zuhause, keine*r will hier bleiben, alle möchten weiter. Diesen Ort dürfte es eigentlich gar nicht geben. Unsere Reise hat mich wieder einmal deutlich meine Privilegien spüren lassen. Ich weiß, dass ich einfach fahren kann, wenn es mir zu kräftezehrend wird, ich habe ein Zuhause und meine Freund*innen und meine Familie leben in Reichweite. Den Menschen in Calais müssen – auch innerhalb Europas – ihr Leben riskieren, um sich wenigstens eine neue Basis schaffen zu können.

    Ich möchte mit den Worten einer Unterstützer*innen-Website schließen:

    We believe in freedom of movement is for everybody and not just the rich and white. Everybody should be able to move to wherever they want, whenever they want and for whatever reason they want. The horror of the current situation is that those with the most important reasons to move are also the ones most restricted and criminalised for doing so.

    ^Deni

    https://calaismigrantsolidarity.wordpress.com/
    http://calaismigrantsolidarity.blogsport.de/
    https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=zddfRUtGScOc.kQBgTQcoV5FM&hl=en_US

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